Die ersten Anzeichen einer Migräneattacke können wertvolle Hinweise für dich sein. Reagierst du darauf, kannst du dir großes Leiden ersparen.
Du kannst die Intensität und Dauer einer Migräneattacke verringern oder sie sogar ganz verhindern. Erfahre, wie du Anzeichen einer bevorstehenden Migräneattacke erkennst und angemessen damit umgehst.
Phasen einer Migräneattacke
Der immense Leidensdruck von Migränepatienten entsteht durch die starken Kopfschmerzen während der Migräneattacke. Über diese Schmerzen wird am meisten gesprochen und so kann schnell der Eindruck entstehen, dass es sich bei einer Migräneattacke rein um diese Schmerzphase handelt.
Dem ist aber nicht so!
Eine Migräneattacke läuft in mehreren Phasen ab und die Schmerzphase ist dabei erst die dritte von vier Phasen.

Frühsymptome
In der sogenannten Prodromalphase treten die ersten Anzeichen für eine Migräneattacke auf. Stunden und manchmal sogar Tage vor den Kopfschmerzen kündigen Symptome wie Erschöpfung oder Heißhunger die nahende Attacke an.
Viele Migränepatienten nehmen diese Vorboten der Migräneattacke gar nicht wahr. Dabei kann das regelmäßige Führen eines Kopfschmerzkalenders helfen, die eigenen Frühsymptome besser zu erkennen. Denn oft wird der Zusammenhang erst im Nachhinein ersichtlich.
Auraphase
Ebenfalls noch vor der Schmerzphase kann die sogenannte Aura eintreten. Mit der Aura sind neurologische Ausfallsymptome gemeint, die 30 bis 60 Minuten vor den Kopfschmerzen auftreten. Symptome wie Lichtblitze oder Sprachstörungen werden von ungefähr 10% aller Migränepatienten erlebt. Mit dem Eintreten der Kopfschmerzen verschwinden die temporären Symptome wieder.
Schmerzphase
Auf die Prodromal- und Auraphase folgt die Schmerzphase mit intensiven, meist einseitigen Kopfschmerzen. Diese Phase kennen Migränepatienten nur zu gut. Die Schmerzphase dauert in der Regel zwischen 4 und 72 Stunden an bevor die Kopfschmerzen von selbst abklingen.
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Postdromalphase
Nach den Kopfschmerzen bleibt häufig eine starke Erschöpfung zurück. Viele Migränepatienten berichten von leichten Kopfschmerzen und Müdigkeit. Bis zu 2 Tage können die Symptome der Postdromalphase andauern.
Wie du siehst, ist die Migräneattacke mehr als nur der akute Schmerz. Um rechtzeitig auf deine Kopfschmerzen reagieren zu können, ist es wichtig, dass du deine Frühsymptome erkennst.
Frühsymptome sind keine Auslöser der Migräneattacke!
Häufig werden Frühsymptome als Auslöser einer Migräneattacke verstanden. Dabei solltest du die ersten Anzeichen einer Migräneattacke eher als Beiprodukt ansehen. Neurologen gehen davon aus, dass die Symptome der Prodromalphase ein Zeichen der Hyperaktivität des Hypothalamus sind. Und die Hyperaktivität im Hypothalamus ist der eigentliche Auslöser der Migräneattacke.
Frühsymptome sind keine Auslöser der Migräneattacke!
Anzeichen für eine Migräneattacke
Die ersten Anzeichen einer Migräneattacke können schon Tage vorher auftreten. Oft sind es Symptome, die auch im Alltag auftreten. Aber als Verkünder der drohenden Migräneattacke sind sie deutlich stärker ausgeprägt.
Die Frühsymptome sehen von Mensch zu Mensch unterschiedlich aus. Nutze die Übersichten, um zu überprüfen, welche dieser Frühsymptome bei dir auftreten.
Plussymptome
Als Plussymptome werden die Anzeichen bezeichnet, bei denen du eine gesteigerte Reaktion oder Aktivität hast.
Plussymptome
Minussymptome
Mit Minussymptomen sind verringerte Reaktionen oder Empfindungen gemeint, die vor einer Migräneattacke auftreten können.
Minussymptome
Vegetative Symptome
Die vegetativen Symptome beschreiben körperliche Auffälligkeiten, die häufig vor der Schmerzphase erlebt werden.
Vegetative Symptome
Überprüfe für dich selbst: Welches sind deine Frühsymptome, die vor einer Migräneattacke auftreten?
Umgang mit den Frühsymptomen
Die Frühsymptome sind eine Art Vorbote der kommenden Schmerzphase. Sie sind wichtige Hinweise für dich und ermöglichen es dir, rechtzeitig auf die Migräneattacke zu reagieren.
Eine frühe Intervention kann sowohl die Stärke als auch die Dauer der Migräneattacke günstig beeinflussen. Außerdem ist ein Wiederkehrkopfschmerz nach der Attacke unwahrscheinlicher wenn du frühzeitig reagierst.

Medikamentöse Strategien
Mediziner raten: Nimm das, was effektiv wirkt, so früh wie möglich!
Viele Betroffene nehmen zunächst ein anderes Schmerzmittel (z.B. Ibuprofen oder ASS) und greifen erst bei stärkeren Kopfschmerzen zu Triptanen. In einer groß angelegten Studie hat sich gezeigt, dass diese Strategie weniger effektiv ist als direkt Triptane einzunehmen. Daher wird geraten, auch schon bei milden Kopfschmerzen zum Triptan zu greifen.
Hast du also deine Frühsymptome wahrgenommen, solltest du bei den sich anschließenden Kopfschmerzen nicht zögern, direkt das oft wirksamere Triptan zu nehmen.
Nimm keine Triptane ein,
solange du noch keine Kopfschmerzen hast!
Es ist wichtig, dass du hier nicht voreilig handelst. Triptane sollten nicht prophylaktisch eingenommen werden sondern immer erst mit Beginn der Kopfschmerzen.
Nicht-medikamentöse Strategien
Der Vorteil der nicht-medikamentösen Strategien liegt darin, dass du diese bereits vor dem Eintritt der Kopfschmerzen anwenden kannst.
Ein möglicher Umgang mit den ersten Anzeichen der Migräneattacke kann die Reizabschirmung sein. So kannst du intensive Reize wie grelles Licht oder störenden Lärm vermeiden. Mit Entspannungsmethoden oder Imaginationsübungen gelingt es manchen Migränepatienten eine Migräneattacke abzuwenden oder abzumildern.
Wichtig ist, dass du nicht in Panik verfällst! Du hast mit dem Erkennen der Frühsymptome die Möglichkeit, rechtzeitig zu reagieren. Du bist damit im Vorteil!
Mach dir bewusst, dass du der Migräne nicht hilflos ausgeliefert bist. Dein Körper sendet dir Signale und du kannst durch deine Reaktion darauf die Schwere und Dauer der Migräneattacke beeinflussen.
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