Migräne behandeln: Was hilft gegen Migräne?

12. April 2020


Wie kannst du deine Migräne behandeln? Nicht nur mit Medikamenten! 

Du leidest immer wieder an Migräneattacken und weißt einfach nicht, was du tun sollst? Wünschst du dir, endlich die richtige Behandlung zu finden um wieder leistungsfähig zu sein? Du bist auf der Suche nach Tipps für den Umgang und adäquate Strategien?

Dann bist du hier genau richtig! Ich werde dir die wichtigsten Behandlungsstrategien einer Migräne erklären und zeigen, welche du wann einsetzen solltest um weniger zu leiden und wieder mehr am Leben teilzuhaben. 

Du weißt nicht, ob es sich bei deinen Kopfschmerzen um Migräne handelt? Dann mach doch zunächst den Migräne Selbsttest und lerne wie Migräne diagnostiziert wird.

Migräne behandeln: Akutphase vs. Prophylaxe

Die meisten verbinden mit der Behandlung einer Migräne die Akutphase, in der die hämmernden Kopfschmerzen sie quälen. Allerdings gibt es auch Behandlungsmöglichkeiten zur Vorbeugung von Migräneattacken, die dann Prophylaxe genannt werden. Während der Akutphase ist das Ziel eindeutig die Linderung der Kopfschmerzen. Das Ziel der Prophylaxe hingegen ist die Verhinderung von erneuten Migräneattacken. Hier geht es also nicht um die Linderung von Akutsymptomen, sondern um die Verhinderung von den Attacken. 

Sowohl in der Akutphase als auch zur Prophylaxe gibt es erprobte Maßnahmen und Handlungsmöglichkeiten zur Behandlung der Migräne. Ich möchte dir die wichtigsten und erfolgreichsten Strategien vorstellen, damit du richtig handeln kannst und weniger leiden musst. 

Migräne Behandlung Phasen

 

Migräne behandeln: Akutphase

Während der Akutphase einer Migräneattacke ist das primäre Ziel die Linderung der Kopfschmerzen. Der „Goldstandard“ in der akuten Behandlung der Migräneattacke sind die sogenannten Triptane. Diese Medikamente setzen an den Schmerzrezeptoren im Gehirn an und können die Ausschüttung von Neurotransmittern verhindern, was wiederum zur Schmerzlinderung führt. 

In Deutschland sind aktuell (Stand März 2021) sieben verschiedene Triptane zugelassen, die sich in ihrer Wirkstärke und Wirkdauer voneinander unterscheiden. Zu den zugelassenen Triptanen gehören: 

▶︎ Almotriptan

▶︎ Sumatriptan

▶︎ Zolmiitriptan

▶︎ Frovatriptan

▶︎ Naratriptan

▶︎ Rizatriptan

▶︎ Eletriptan



Die Triptane haben in der Regel kaum Nebenwirkungen, können selten mal zu einem Schweregefühl in Armen und Beinen oder einem Druck auf der Brust führen. Allerdings ist ihre Einnahme auf max. 10 Tage im Monat begrenzt. 
[Quelle: Gelbe Liste]

10/20 Regel zur Einnahme von Triptanen

Nimm an maximal 10 Tagen im Monat Triptane ein.
Nimm an mindestens 20 Tagen im Monat kein Triptan ein.

Zusätzlich zu den Triptanen können Medikamente zur Reduktion der Übelkeit eingesetzt werden. Hier werden am häufigsten Domperidon und Metoclopramid verschrieben, weil diese die Übelkeit reduzieren und die Aufnahme der Triptane beschleunigen. Die meisten Triptane sind verschreibungspflichtig und es ist immens wichtig, die Einnahme mit deinem behandelnden Arzt abzusprechen

Was hilft gegen Migräne: Verhaltenstipps

Einer der wichtigsten Schritte während der Akutphase ist die rechtzeitige Einnahme des Triptans. Wenn du erkennst, dass du eine Migräneattacke hast, zögere die Medikamteneinnahme nicht hinaus. Das Triptan kann am besten wirken wenn es frühzeitig eingenommen wird. 

Vorrangiges Ziel während der Akutphase ist die Reduktion der Außenreize. Wenn du lichtempfindlich bist, begebe dich in einen dunklen Raum oder nutze eine Sonnenbrille. Bist du geräuschempfindlich, suche einen ruhigen Ort auf. Ziehe dich von Außenreizen zurück und schirme dich ab.

Lass begonnene Aufgaben liegen und führe keine Haushaltstätigkeiten aus. Während einer Migräneattacke verstärken Routinetätigkeiten und Bewegung die Symptome. 

Wenn du mit anderen zusammenlebst: Informiere sie über die Migräneattacke, damit sie dir genügend Rückzugsmöglichkeiten lassen. Gönn dir Ruhe!

Im Beitrag zu den Akutmaßnahmen bei Migräne findest du einen ausführlichen Überblick über nicht-medikamentöse Strategien zur Schmerzlinderung während der Migräneattacke. 

Migräne behandeln: Vorbeugung

Im Gegensatz zur Akutphase geht es bei der Prophylaxe nicht um die Behandlung der Kopfschmerzen selbst sondern um die Vorbeugung von Migräneattacken. Ziel der Prophylaxe ist die Reduktion der Häufigkeit der Migräneattacken. Die Prophylaxe ist also dann erfolgreich wenn du seltener Migräneattacken bekommst. 

Eine der wirksamsten Strategien zur Prophylaxe von Migräne ist das Erreichen von Ausgeglichenheit im Alltag. Bei einigen Betroffenen kann außerdem eine medikamentöse Prophylaxe in Erwägung gezogen werden. Im Folgenden stelle ich dir die gängigsten Formen der Migräneprophylaxe vor. 

Ausgeglichenheit: 

Dein Schlüssel zu weniger Migräne

3 Strategien, die du sofort anwenden kannst!

Vorbeugung von Migräneattacken: Medikamente

Eine medikamentöse Prophylaxe wird dann in Erwägung gezogen wenn du 3 oder mehr Migräneattacken im Monat hast. Schlägt die Akuttherapie schlecht an und die Häufigkeit der Kopfschmerzen nimmt zu, kann die Behandlung mit Medikamenten überlegt werden. 

Mittel der 1. Wahl sind Betablocker von denen Propranolol und Metropolol am besten untersucht sind. Typische Nebenwirkungen der Betablocker sind Müdigkeit und Schlafstörungen. Achtung: Wenn du an Reizleitungsstörungen am Herzen oder Asthma bronchiale leidest, dürfen Betablocker nicht eingesetzt werden.
[Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Leitlinie: Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne]

Fragen zur Medikation solltest du in jedem Fall mit einem Arzt besprechen. Wende dich an Ihren Hausarzt oder Neurologen um die Medikation zu klären. 

Migräne Behandlung Maßnahmen

Vorbeugung von Migräneattacken: Psychologische Faktoren

Zur Vorbeugung von Migräneattacken haben sich psychologische Therapien als wirksam und vor allem nachhaltig wirksam erwiesen. Ich möchte dir hier einen Überblick geben, welche Maßnahmen zur Prophylaxe von Migräne eingesetzt werden können.

Die nichtmedikamentöse Prophylaxe kannst du immer einsetzen - unabhängig davon, wie häufig du Migräne hast. Ziel der meisten Verhaltensmaßnahmen ist, für mehr Ausgeglichenheit in deinem Alltag zu sorgen. 

Wirksame Strategien zur Vorbeugung von Migräneattacken

Durch das Erlernen langfristiger Verhaltensstrategien treten die Migräneattacken seltener auf. Die hier vorgestellten Verfahren und Methoden führten in Studien dazu, dass Patienten bis zu 40% weniger Migräneattacken hatten - und das ganz ohne Medikamente! 

  • VERHALTENSTHERAPIE

  • ENTSPANNUNG

  • BIOFEEDBACK

Verhaltenstherapie

Unter den psychologischen Therapien hat sich besonders die Verhaltenstherapie als wirksam erwiesen.

Dabei geht es um das Erlernen von neuen, hilfreichen Verhaltensweisen und Denkmustern, die dich dabei unterstützen, deinen Alltag ausgeglichen zu gestalten. Und dadurch Migräneattacken zu verhindern.

Behandlung Migräne Therapie

Der Vorteil gegenüber der medikamentösen Prophylaxe: Du selbst bist wirksam! Bei Medikamenten kommt es oft zu dem sogenannten Absetzphänomen: Wird das Medikament abgesetzt, ist auch der Effekt dahin. Das kann dir nicht passieren, wenn du auf deine Strategien und Maßnahmen vertraust!

Migräne - (be)handle richtig!

Ich hoffe, dass du erkannt hast, dass die Behandlung einer Migräne sehr davon abhängt, in welcher Phase du dich befindest. 
In der Akutphase können die Kopfschmerzen mit Hilfe von Triptanen und dem richtigen Umgang schnell gedämpft werden. Zur Vorbeugung kannst du entweder medikamentös oder durch Entspannungsverfahren, Biofeedback und Verhaltenstherapie für mehr Ausgeglichenheit in deinem Alltag sorgen und damit die Häufigkeit der Migräneattacken reduzieren. 

Möchtest du mehr zu den psychologischen Faktoren erfahren, die dir dabei helfen können, deine Migräneattacken zu reduzieren? 

Migräne Challenge

Die Migräne Challenge ist ein umfassender Online Video Kurs. Mit Hilfe von Videolektionen, anschaulichen Arbeitsblättern und Audio-Dateien lernst du, wie du Migräneattacken vorbeugen kannst und damit belastbarer wirst. 

Über die Autorin

Franziska Bartels

Als Psychologin und Psychotherapeutin verstehe ich mich als Wegbegleiterin. Ich begleite dich dabei, wieder mehr Gelassenheit und Ausgeglichenheit im Alltag zu haben. 

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