Die Migräne Diagnose wird bei vielen Kopfschmerzpatienten erst sehr spät gestellt. Dabei kann eine rechtzeitige Diagnose viel Leiden mindern! Erfahre in diesem Beitrag, wie der Prozess der Diagnosestellung bei der Migräne abläuft und welche Untersuchungen für die Diagnose notwendig sind.
Warum ist die Migräne Diagnose wichtig?
Nur wenn deine Kopfschmerzen eindeutig diagnostiziert sind, kann eine angemessene Behandlung erfolgen. Die Behandlung von Spannungskopfschmerzen ist eine ganz andere als die von Migräne. Umso wichtiger ist es, dass du Klarheit darüber hast, unter welcher Art von Kopfschmerzen du leidest.
Zudem werden mit der Diagnose auch andere Erkrankungen, Verletzungen von Nerven oder weitere körperliche Ursachen der Kopfschmerzen ausgeschlossen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Sicherheit, die dir die Diagnose gibt. Du weißt, woran du leidest! Du hast eine Erklärung für deine Schmerzen und musst kein schlechtes Gewissen haben.
Vorteile einer klaren Diagnose
Klarheit für dich bezüglich deiner Kopfschmerzen
Ausschluss anderer Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen
Abgrenzung
zu anderen Kopfschmerzarten
Adäquate Behandlung entsprechend der Diagnose
Wer diagnostiziert eine Migräne?
Vielleicht hast du schon meinen kurzen Test auf Migräne gemacht und einen ersten Anhaltspunkt. Die Diagnose Migräne kann aber nur von einem Arzt gestellt werden. Da es sich bei der Migräne um eine neurologische Erkrankung handelt, ist der zuständige Facharzt ein Neurologe. Aber auch dein Hausarzt ist in der Lage, diese Diagnose zu stellen.
Bei wiederkehrenden Kopfschmerzen und einem Verdacht auf Migräne solltest du dich möglichst frühzeitig an deinen behandelnden Arzt wenden. Dieser kann dich an einen Neurologen verweisen um die Diagnose abzuklären und eine angemessene Behandlung mit dir zu besprechen.
Migräne Diagnose - Kurz & Knapp im Video
So läuft die Migräne Diagnose ab
Die Diagnostik der Migräne besteht aus einer ausführlichen Kopfschmerzanamnese sowie einer körperlichen und neurologischen Untersuchung. In seltenen Fällen werden weitere Zusatzuntersuchungen wie EEG oder MRT vorgenommen.
Kopfschmerzanamnese
Migräne kann man nicht „messen“. Deswegen sind deine Angaben zu den Kopfschmerzen die wichtigste Informationsquelle für die Diagnostik. In einem Arztgespräch werden unter anderem Begleitsymptome und die Häufigkeit der Kopfschmerzen besprochen. Denn anhand deiner Informationen kann der Arzt abklären, um welche Kopfschmerzart es sich handelt.
Bereite dich auf das Arztgespräch möglichst gut vor! Besonders hilfreich ist es, wenn du über einige Wochen einen Kopfschmerzkalender führst und diesen zum Arztgespräch mitbringst.
Körperliche und neurologische Untersuchung
Die körperliche und neurologische Untersuchung dient vor allem dem Ausschluss anderer Ursachen für deine Kopfschmerzen. Die folgenden Elemente können Bestandteil der ärztlichen Untersuchung sein:
Zusatzuntersuchungen
In der Regel braucht es für die Diagnose der Migräne keine weiteren Untersuchungen. Eine Migräne kann weder im MRT noch im EEG nachgewiesen werden. Um aber weitere Ursachen für deine Kopfschmerzen auszuschließen, werden in seltenen Fällen zusätzliche Untersuchungen im CT, EEG oder MRT durchgeführt.
So können im MRT und CT beispielsweise Blutungen im Hirn nachgewiesen werden. Im EEG wird die hirnelektrische Aktivität gemessen, die eine hohe Erregbarkeit im Nervensystem nachweisen kann. Diese zusätzlichen Untersuchungen verursachen keine Schmerzen und dauern oft nur wenige Minuten.
Kopfschmerzanamnese
● Zentral für die Diagnose
● Deine Angaben sind die wichtigste Informationsquelle
Körperliche & neurologische Untersuchung
● Muskelreflexe, Untersuchung Kopf & Halswirbelsäule
● Ziel: Ausschluss anderer Ursachen für Kopfschmerzen
Zusätzliche Untersuchungen
● Nur bei unklarer Diagnose
● z.B. CT, EEG oder MRT
Migräne Differenzialdiagnostik
Bei über 300 verschiedenen Kopfschmerzarten muss der untersuchende Arzt genau überprüfen, um welche Art der Kopfschmerzen es sich bei dir handelt. Die Symptome der Migräne können denen von Spannungskopfschmerzen, Cluster-Kopfschmerzen oder medikamenteninduzierten Kopfschmerzen ähneln. Der medikamenteninduzierte Kopfschmerz kann bei einem Übergebrauch von Schmerzmitteln auftreten.
Am besten kannst du deinen Arzt bei der Differenzialdiagnostik unterstützen, indem du ein Kopfschmerztagebuch führst. Darin beschreibst du nicht nur deine Schmerzen sondern notierst auch Medikamente, die du zur Schmerzlinderung eingenommen hast.
Diagnose Migräne
Die Kriterien für die Diagnose der Migräne sind von der WHO klar definiert. Sind diese Kriterien bei dir erfüllt, wird dein Arzt die Diagnose Migräne stellen.
Es werden verschiedene Migräneformen unterschieden, von denen die Migräne ohne Aura und Migräne mit Aura am häufigsten verbreitet sind. Hier findest du eine Übersicht der häufigsten Migränediagnosen:
Migräne - und jetzt?
Zunächst ist es wichtig, dass du gut über die Erkrankung aufgeklärt wirst. Im besten Fall übernimmt das der Arzt, der deine Diagnose stellt. Aber auch darüber hinaus solltest du dich gut über die Migräne informieren.
Zusätzlich zu den Informationen über deine Erkrankung sind es vor allem die Behandlungsmöglichkeiten, die nun eine wichtige Rolle spielen. Neben der medikamentösen Akutbehandlung gibt es viele nicht-medikamentöse Möglichkeiten, weiteren Migräneattacken vorzubeugen.
Du bist der Migräne nicht ausgeliefert! Mit den richtigen Strategien kannst du auch mit Migräne viel Lebensqualität erleben.
Finde heraus, wie du deine Migräne behandeln kannst!
Migräne Behandlung besteht nicht nur aus Medikamenten! Lies nach, was du tun kannst, um Schmerzen zu lindern und Migräneattacken vorzubeugen!